Donnerstag, 15. Februar 2007

Vollmondnacht

waadt

Bei Vollmondnacht, die sternenklar,
als Freitag, der dreizehnte war,
trank ein Jüngling, sieben Bier,
dazu noch $chnäpse, deren vier.

Zusehends stieg dem armen Tropf,
die Zeche in den hohlen Kopf.
Machte hemmungslos und grell,
den sonst so artigen Gesell.

Er sass am Tisch, einem runden,
tat seine Stärke bekunden,
den Gästen grosse Bier bezahlen
und mit seinem Gelde prahlen.

Der jungen, drallen Kellnerin,
Er langte dreist zum Popo hin.
Sie schlug hart, dem Chaoten,
auf seine schmutzigen Pfoten.

Als er ihren Busen sah,
der da wogte, ihm ganz nah,
er sich sprachlich noch verrannte
und sie eine Milchkuh nannte.

Das liess Sie sich nicht gefallen,
zeigte Ihm nun ihre Krallen,
nahm sich an, den besoffnen Wicht
und zeichnete sein Milchgesicht.

Nun eilend‘s kam der Wirt dazu
und schaffte augenblicklich Ruh.
Kurz er ihn am Kragen fasste
und dann auf die Strasse schasste.

Die Moral von der Geschicht,
wem‘s nicht bekommt der trinke nicht,
bei Voilmandnacht, die sternenklar,
am Freitag, den dreizehntes zwar.

Mittwoch, 24. Mai 2006

Gaumenfreuden

bruschetta

Jetzt muss Nouvelle cuisine her,
Kohlrouladen gibt‘s nicht mehr.
Was wir früher gern gegessen,
müssen alles wir vergessen.

Von einem Eintopfgericht,
kein Gourmet heute spricht,
Sieben Gänge müssen‘s sein.
nur vom Besten, zart und fein.

Erst bekommt man alleweil,
einen Crevetten- Cocktail.
Dazu kühlen, weissen Wein,
der recht trocken sollte sein,

Auf Salat ein Wachtelei,
bringt der Kellner dann herbei,
Was der Koch da hat geboren,
auf dem Teller liegt verloren,

Nach einer Stunde warten dann,
darf man an die Suppe ran,
die aus Kräutern komponiert,
aber leider ist pürriert.

Mit zwei kleinen Lachsscheiben,
soll den man Hunger vertreiben.
Dazu aber, bitte sehr,
einen andern Wein muss her.

Unter schweren Silberhauben,
schaffen‘ s her gebratne‘ Tauben,
deren Krusten sind nur wag,
durch des Dampfes Niederschlag.

Der Oberkellner hat empfolen,
einen Porto noch zu holen,
den gekonnt er presentiert
und dann stilecht dekantiert.

Endlich dann der Hauptgang kommt,
mit Gemüsen, schön genormt
und ein Filet, grad so gross,
dass man‘s sieht, von Auge blos.

Mit der Schockolademousse,
klingt nun aus der Hochgenuss.
Nimmt man noch ein Cognac,
wird die Rechnung nicht zu knapp.

Was da Stunden wird gegessen,
sollten wir sogleich vergessen,
weil die besten Köstlichkeiten,
wir uns selber zubereiten.

Zu Kartoffeln ist es Brauch,
dass man nimmt, viel Speck vom Bauch,
gut gewiirztes Sauerkraut
und ein Bier, aus Malz gebraut.

Käsescbnitten mit Salat,
munden wirklich delikat.
Dazu passt ganz fabelhaft,
ein vergorner Apfelsaft

Frische Kutteln sind auch fein,
weichgekocht in gutem Wein.
Kümmel, Käse und Tomaten,
nehme man als Zutaten.

Vater schlug Kaninchen tot,
die er Sonntags uns anbot.
Dazu hat er Stock gebracht,
den er noch hat selbst gemacht.

Für ein Topf voll Erbsensuppe,
ist ein Entreôte mir schnuppe.
Nie mehr zieht es mich dort hin,
wo man isst, Nouvelle cuisine.


Wein lass sein

Der Snob bat ein paar Gäste,
zum ordinären Feste.
Die Angetraute, im Zobel,
empfängt in der Villa Nobel.

Im Abendkleid, welke Damen,
tief ausgeschnitten kamen
und feiste Herren, mit Glatzen,
im schwarzen Smoking sich platzen.

Bei Tische, der überladen,
nach der Suppe, der faden,
eine Flasche Jahrhundertwein,
der Snob, auf Silber, bringt herein.

Mit dem Zieher zugestochen,
kurz gedreht, schon abgebrochen,
sind zwei drittel Korkenlänge,
oben in der Flaschenenge.

Vorne sie dem Tor zunicken,
hinten aber, sie sich zwicken.
Schaut mal diese Flasche an,
die da keine öffnen kann.

Der Snob nun kräftig darauf drückt,
bis der Tisch von dannen rückt
und der Wein, mit samt Gedecke,
zerbrochen liegt in einer Ecke.

Bespritzt mit Wein, ist die Tapete,
der Teppich voll Kartoffelknete,
auch die Gäste sind getroffen,
vom edlen Wein, der endlich offen.

Drum, willst dich nicht blamieren
Hände weg, vom dekantieren.
Lass lieber einen Fachmann ran,
sonst Dir's wie dem Snob gehn kann.
Renéli

alpenjodlerin

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